WOHL WERT, DASS SICH EIN FÜRST SEIN UNTERWINDE
Wo habt ihr dessengleichen schon gesehn?
DER PROTAGONIST, ein Tisch aus dem historischen Bühnenboden des Burgtheaters, ist mit einer brünierten Messingplatte versehen. Designerin Ulrike Nachbargauer hat sie mit einem Zitat versehen, das einerseits auf den Tisch selbst, andererseits auf die Geschichte des Hauses und seine kulturelle Vergangenheit Bezug nehmen sollte.
"... Wohl wert, dass sich ein Fürst sein unterwinde! Wo habt ihr dessengleichen schon gesehn ..."
Das Zitat ist der Figur "Ottokar von Hornek" aus Franz Grillparzers "König Ottokars Glück und Ende" entnommen. Es war das erste Stück, das nach der Wiedereröffnung 1955 auf dem damals neuen Boden aufgeführt wurde. Das letzte Mal, als "König Ottokar" auf diesem Boden gespielt wurde, war 2005 - genau 50 Jahre später.
Raoul Aslan spielte 1955 die Figur "Ottokar von Hornek". Der Live-Mitschnitt von damals ist legendär:
Damit war die Idee geboren einen Bogen von 1955 bis 2005 zu spannen und neben dem berühmten Zitat auch die Hauptdarsteller der ersten und der letzten Inszenierung des Stücks auf der Messingplatte, mit einer Gravur, zu verewigen. Die Schauspieler Tobias Moretti und Michael Maertens sowie die Nachfahren von Attila Hörbiger und Ewald Balser gaben sofort ihr Einverständnis für die Verwendung der Signaturen.
1955 spielte Ewald Balser "König Ottokar" und Attila Hörbiger "Rudolf von Habsburg", 2005 war Tobias Moretti "König Ottokar" und Michael Maertens "Rudolf von Habsburg".